Das Ende der Volkskirche annehmen und zu einem veränderten Denken kommen.:Alter Wein in neuen Schläuchen: Tag der Region Kempen Viersen.
„Unser Ansinnen in der Vorbereitungsgruppe war: Wir wollen es anders machen. An diesem Tag soll es nicht um Strukturen, an diesem Tag soll es um Inhalte gehen,“ führte Gabi Terhorst, Ehrenamtliche Mitarbeiterin im Regionalteam Kempen-Viersen, inhaltlich den Tag der Regionen ein. Rund 80 ehrenamtliche Engagierte und hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren der Einladung des Regionalteams in das Albertus Magnus-Gymnasium in Viersen gefolgt. Am Vormittag erwartete alle Teilnehmenden ein inspirierender Vortrag von Frank Reintgen, kirchlicher Organisationsberater und Referent in der Diözesanstelle für den Zukunftsweg im Erzbistum Köln. „Ich bin froh und dankbar, dass die Vorbereitungsgruppe jemanden gesucht hat, der mit Ihnen darüber nachdenkt: Wie kann eine Kirche aussehen, die morgen Wirklichkeit ist? Wie kann eine Kirche aussehen, wo es schon neue Schläuche gibt, aber der Wein dafür noch nicht so ganz klar ist?,“ begann Frank Reintgen. Er forderte in seinem kurzweiligen und inspirierenden Beitrag dazu auf, die Auflösung der Volkskirche anzunehmen und in ein verändertes Denken zu kommen. Kirche will in der Welt wirksam sein, hat einen Auftrag, der in den Fokus gerückt werden soll: mehr Reich Gottes erfahren. Menschen verändern sich durch gesellschaftliche Rahmenbedingungen.
Die Kirche lerne, sich immer wieder neu auf das einzulassen, was ihr entgegenkomme. Es gelte, mit dem Treibstoff der Spiritualität und den kraftvollen Bildern und Visionen aus den Evangelien zu neuen Lösungen zu kommen. Der Referent ermutigte die Teilnehmenden zu Innovation entgegen gemeindlicher Monokultur, stellte aber gleichzeitig fest, dass es wenig wirkliche bzw. radikale Innovation gebe. Er betonte den Grundgedanken, dass jeder Getaufte Prophetin und Prophet sein. Dies müsse man sich wieder zu eigen machen. Kirche sein bedeute, das, was man vom Evangelium verstanden habe, zu leben. Reintgen ermutigte, die eigenen Gottesgaben mit neuen Themen und neuen Formaten auf die Piste zu bringen und Teil davon zu sein, wenn Menschen in Räumen das Leben und die Welt besser machten. Dabei sei Vernetzung und Kolaboration eine große Chance lebendiger Gemeinschaft, in der Christus entdeckt werden könne und die Menschen einander dienlich sein könnten.
Am Nachmittag hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, in Workshops bereits erprobte pastorale Aktivitäten und Methoden kennen zu lernen.