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Synodale Kirche

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„Man muss gemeinsam gehen: Volk, Bischöfe, Papst. Synodalität muss auf verschiedenen Ebenen gelebt werden.“ (Papst Franziskus 2013)

Klimawandel, Pandemie, Migration, sexueller Missbrauch – die Katholische Kirche will angesichts dieser Herausforderungen synodaler handeln. Sie braucht eine erneuerte Vision ihrer eigentlichen Berufung. Vielfältige Gesprächsprozesses auf verschiedenen Ebenen der Katholischen Kirche verfolgen diese Ziel: 

 Für das Bistum Aachen hat Bischof Dr. Helmut Dieser in der Silvesterpredigt 2017 den „Synodalen Gesprächs- und Veränderungsprozess „Heute bei dir“ in Kraft gesetzt.

 Auf der Ebene der Katholischen Kirche in Deutschland startete der Gesprächsprozess „Der Synodale Weg“ am 1. Dezember 2019 und wird von der Deutschen Bischofskonferenz und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) gemeinsam verantwortet.

 Für die Weltkirche hat Papst Franziskus am 9.10.2021 eine Weltsynode eingeleitet/ins Leben gerufen/ausgerufen. 

Ziel dieser und weiterer kirchlicher Erneuerungs- und Reformprozesse ist, den Dialog zu suchen, Vertrauen zu gewinnen und die Kirche zu erneuern.

„Die Welt, in der wir leben […], verlangt von der Kirche eine Steigerung ihres Zusammenwirkens in allen Bereichen ihrer Sendung. Genau dieser Weg der Synodalität ist das, was Gott sich von der Kirche des dritten Jahrtausends erwartet.“ (Papst Franziskus 2015)

Eröffnung im Bistum am 17. Oktober

Eröffnung der Weltsynode am 17.10.2021

Nach der Eröffnung durch Papst Franziskus in Rom soll die diözesane Phase des weltweiten synodalen Weges auch in allen Bistümern weltweit eröffnet werden. Die Eröffnung im Bistum Aache fand am 17. Oktober statt.

Eröffnung der Weltsynode am 17.10.2021

Austausch beim Mixbecher

Die Kraft des Kreises: „Mixbecher“ zum Thema Synodalität

Ob nun der synodale Gesprächs- und Veränderungsprozess „Heute bei dir“, der synodale Weg der katholischen Kirche in Deutschland oder die Weltbischofssynode, die ebenfalls einen synodalen Prozess verfolgt: „Wer heute irgendetwas mit Kirche am Hut hat, kommt am Begriff der Synodalität überhaupt nicht mehr vorbei“, so Dr. Christian Schröder. Mit dieser Feststellung eröffnete er gestern Abend die November-Ausgabe des Online-Stammtisches „Mixbecher“, an der auch Bischof Dr. Helmut Dieser als Gast teilgenommen hat. Dabei stehe vor allem ein Kulturwandel und die Frage, wie in der Kirche Entscheidungen getroffen werden, im Vordergrund.

Wenn es nach Jürgen Maubach, Moderator im Synodalkreis des "Heute bei dir"-Prozesses, geht, dann kommt an dieser Stelle die „Kraft des Kreises“ ins Spiel. Hierbei werden die negativen Folgen einer klassischen Mehrheitsfindung wie Lagerbildung oder Konkurrenz-Denken durch das Prinzip der Soziokratie ersetzt. Der Vorteil: Alle Beteiligten sind gleichwertig und jede Stimme wird gehört. Am Ende steht ein Konsent, der im besten Fall keine Verlierer zurücklässt. Als zweiter Redner sprach Synodalkreis-Mitglied Rafał Londo in einer persönlichen Einschätzung darüber, wie er das soziokratische Prinzip in der Praxis bislang wahrgenommen hat. Für ihn sei vor allem die Offenheit der Argumente entscheidend. Zudem schaffe auch eine Veranstaltung wie der „Mixbecher“ die nötige Transparenz, um die soziokratische Methode vielleicht auch zu einem Modell für das ganze Bistum zu machen.

Nach den zwei Redebeiträgen ging es in die Fragerunde. So wollte ein Teilnehmer wissen, ob bei einer Entscheidungsfindung nach den Maßgaben der Konsent-Methode eine Trennung zwischen Meinungsäußerung und Sachinformation, vor allem wenn es ums Ganze gehe, überhaupt geräuschlos möglich sei. „Aus den Erfahrungen des Synodalkreises heraus würde ich sagen: das ist Übungssache und auch ein Lernprozess“, so Jürgen Maubach. Diözesancaritas-Direktor Stephan Jentgens warnte davor, die Konsent-Methode überzubewerten: „Sie ist kein Allheilmittel“. Eigentlich seien wir in einer gesellschaftlichen Logik verhaftet, in der man entweder gewinnt oder verliert und die auf Wachstum angelegt sei. In diesem Sinne sei der Konsent eine Methode, die dieser Logik ein Niederlagenloses Prinzip der Achtsamkeit und Gerechtigkeit entgegenstelle. Bischof Dr. Helmut Dieser schloss die Diskussion mit einer hoffnungsvollen Note: „Mich hat der Abend ermutigt und zum Teil auch getröstet.“

Impulse und Bausteine für Gottesdienste

Der Gottesdienst

Synodalität ist für Papst Franziskus ein geistlicher Prozess: "Die wichtigste Arbeit macht der Heilige Geist." Ihm gelte es sich zu öffnen. Dabei gemeinsam zu beten und Eucharistie zu feiern, soll nicht nur helfen, Gottes Geist besser zu vernehmen. Es verändert auch Atmosphäre und Tonalität der Debatten.

Die folgenden Impulse und Bausteine können und sollen in diesem Sinne für Gebetszeiten und gottesdienstliche Feiern, zum Beispiel am 17.10. 2021 anlässlich der Eröffnung der Weltsynode in Rom, Aachen und weltweit genutzt werden.

Material zur Bibelarbeit und Impulsfragen

Bibel mit drei Kreuzen aus Stöcken

In seinem Vorbereitungsdokument auf die Bischofssynode 2023 gründet Papst Franziskus seine Entscheidungen eines weltweiten synodalen Weges in der Heiligen Schrift. Dieser reiche Schatz lohnt, näher angeschaut und betrachtet zu werden.

Wir haben einige der Zitate ausgewählt, den gesamten Text herausgesucht und dazu Impulsfragen formuliert. Damit möchten wir Sie einladen, sich näher mit diesen Texten zu beschäftigen, Ihre je persönliche Situation und die Ihrer Gemeinschaften und Gemeinden aus diesem, vielleicht für Sie neuen Blickwinkel zu betrachten und so neuen Gedanken und Ideen Raum zu geben. Für die Bibelarbeit in Gruppen haben darüber hinaus weitere Methoden bereit gestellt.

Dabei sind die Auswahl der Texte, die formulierten Fragen und auch die vorgeschlagenen Methoden als Impulse gedacht. Sie sind herzlich eingeladen, andere Texte zu betrachten, eigene Fragen und Gedanken zu formulieren und weitere Methoden der Bibelarbeit zu erproben und anzuwenden.

1. Synodalversammlung

Material für Gruppenarbeit und Informationen zum Ansatz der Soziokratie

Gemeinschaft mit Christus und Gemeinschaft mit den Menschen sind Leitlinien, die der Weltsynode durch Papst Franziskus gegeben wurden. Miteinander sich auf den Weg machen und neue Dinge auszuprobieren, dazu sollen die hier zusammengetragen Ideen einladen:

Von Visionsarbeit mit dem Blick auf die eigenen Kirchenträume, über Haltungsfragen, Anregungen zur Synodalität und zur Soziokratie aus dem “Heute bei dir”-Prozess im Bistum Aachen bis zu einer Einladung sich unterbrechen zu lassen von Prof. Werbick wollen diese Methoden und die damit verbundenen Fragen anregen, sich einzubringen in das aktuelle kirchliche Geschehen im Bistum und weltweit.

Ihre Erfahrungen mit Synodalität

Sie haben positive Erfahrungen mit Beteiligung in der Kirche gemacht? Was war dazu notwendig? Welche Ideen haben Sie für eine Kirche, die noch synodaler wird? Erzählen Sie uns gerne davon!

Die Erfahrungen aus dem Bistum Aachen werden gesammelt und auf Ebene der Bischofskonferenz in den weiteren Verlauf des synodalen Prozesses eingebracht.