Ein zeitloser Treffpunkt - Seit mehr als 15 Jahren rollt der Jugendbus der Linie Zwo durch die Eifel
Auch wenn der Jugendbus momentan Reparaturbedarf hat und demnach nicht rollt, ist das Konzept einer mobilen Jugendarbeit für die Eifel nach wie vor aktuell: Davon ist Gunnar Simon als Jugendbeauftragter für die Region Eifel überzeugt. „An vielen Stellen arbeitet sich der Jugendbus an Orte vor, an denen es Kinder und Jugendlichen schwer oder gar unmöglich erscheint, eigenständig und verantwortungsvoll an Gesellschaft teilhaben zu können. Dies ist gerade in unserer ländlich geprägten Region immer wieder der Fall“, unterstreicht Simon. Rückblick: Der Jugendbus wurde vor mehr als 15 Jahren von Akteuren der Kirchlichen Jugendarbeit in der Region Eifel ins Leben gerufen. Auf den ersten, gelben, Bus folgte ein zweiter in Rot. Daraus entstand möglicherweise auch der Name „Linie Zwo“, mutmaßt Gunnar Simon. Um den ausgemusterten Linienbus als rollenden Jugendraum nutzen zu können, wurden zunächst alle Sitzplätze aus dem Fahrzeug entfernt. Träger des Jugendbusses ist der Verein zur Förderung der Kirchlichen Jugendarbeit in den Regionen Düren und Eifel im Bistum Aachen e.V., dessen Vereins- und Vorstandsmitglieder allesamt in der Kirchlichen Jugendarbeit aktiv sind.
Der Bus selbst ist über all die Jahre seines Bestehens ein zeitloser Treffpunkt geblieben. Während im hinteren Teil eine Sitzecke aus Bänken und Tischen eingerichtet ist, die früher mal als Internetcafé genutzt wurde, stehen heute Spiel, Spaß und Begegnung im Vordergrund. Zudem kann die Fläche durch Festzeltgarnituren, Pavillons und ein Sonnensegel über das Innere des Busses hinaus erweitert werden. Viele Outdoor-Spiele (Jonglieren, Seilspringen u.v.m.), aber auch Gesellschaftsspiele, Mal- und Bastelmaterialien laden zum kreativen Mitmachen ein. Darüber hinaus wurde vor einigen Jahren mithilfe der Nordeifelwerkstätte (Werkstatt für Menschen mit Behinderung) eine mobile Küche in den Bus gebaut. Seitdem laden drei Rolltrolleys mit Herd bzw. Backofen, Kühlschrank und einem Materialwagen für Geschirr, Besteck, Töpfe, Pfannen und vieles mehr zum Kochen ein. „Es hat eine starke Symbolkraft, wenn einige Teilnehmenden für alle etwas zubereiten, was dann in der Gemeinschaft verzehrt wird“, so Gunnar Simon.
Dass es trotz des Reparaturbedarfs den Jugendbus auch weiterhin geben soll, ist unstrittig. „Die Frage wird eher sein, ob es dann die Linie 3 sein wird. Mit dem Jugendbus können noch viele Möglichkeiten ausgelebt werden. Die Verantwortlichen sind kreativ und motiviert, auch verrückte Ideen zu unterstützen, wenn sie umsetzbar sind“, unterstreicht der Jugendbeauftragter in der Region Eifel.