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„Ich geh mal in die Kirche arbeiten“

Kirchlicher Raum für gesellschaftlichen Bedarf: wie Menschen einen flexiblen, gut ausgestatteten Raum zum Arbeiten in kirchlichen Immobilien bekommen können. Über die Idee des Coworking können Menschen miteinander in Kontakt kommen und kirchliche Immobilien als Begegnungsorte neu belebt werden.
Digital Church
Datum:
17. Nov. 2022

Viele Verantwortliche und Engagierte treibt die Zukunft der vielen Immobilien um – Kirchen, Pfarrheime, Büros, Gebäude der Einrichtungen. Ebenso drängend sind die Wünsche, neue Begegnungsorte und offene Räume in der Pastoral zu schaffen. In denen soll im besten Fall wieder das gelingen, was die Kirche immer schon ausgemacht hat: Kommunikation und Austausch unter den Menschen zu ermöglichen, nah dran zu sein an den Sehnsüchten und gesellschaftlichen Trends unserer Zeit und mit den Menschen gemeinsam einladende Orte zur Begegnung, Gastfreundschaft, Bildung und Kultur zu schaffen.

Idee Coworking

Hier stellen wir als Innovationsplattform eine Idee vor, bei der in kirchlichen Immobilien ein gesellschaftlicher Bedarf auf ein kirchliches Angebot trifft: „Coworking“. Das heißt, „zusammen arbeiten“, nicht im Büro oder zu Hause, sondern in einem „Coworking-Space“. Menschen bekommen einen Raum, in dem sie zeitlich flexibel, gut ausgestattet arbeiten können und in Kontakt mit anderen kommen. Gut gestaltet, ist ein Coworking-Space mehr als nur ein geteiltes Büro. Er kann Raum geben, Ideen zu entwickeln. Eine Gemeinschaft der Zusammenarbeit an gemeinsamen Interessen kann entstehen. Die Immobilie etabliert sich als attraktiver Ort, an dem neue und bekannte Leute miteinander Sinn erleben und gestalten. Das passiert schon vereinzelt im kirchlichen Kontext https://christliches-coworking.info/

Der Bedarf ist da. 

Viele Menschen, besonders in ländlichen Gegenden, haben weite Wege zu ihren Büroarbeitsplätzen. In der Coronazeit haben viele ihren Arbeitsplatz nach Hause verlegt und schätzen gelernt, nicht so weite Arbeitswege zurücklegen zu müssen. Immer mehr Menschen wollen im Umfeld ihres Zuhauses, aber nicht unbedingt im eigenen Haus arbeiten. Manchmal fehlen zu Hause aber ein geeignetes Arbeitszimmer und die nötige Ruhe. Auch der Kontakt zu anderen Menschen kommt oft zu kurz. Da wäre ein Arbeitsplatz als „dritter Ort“, den man für bestimmte Zeiten mieten kann und an dem die Möglichkeit besteht, sich in einer kleinen Küche mit anderen auszutauschen, eine gute Alternative. Hochschulen und Firmen ermöglichen solche Arbeitsformen, die zu nachhaltigerem und gesünderem Lebensstil führen.

Wie kann das in kirchlichen Immobilien gehen?

Dafür werden nur vier Dinge gebraucht: zwei Räume, Interessierte, Lage und etwas Ausstattung, mindestens eine Kaffeemaschine. Es eignen sich ganz verschiedene Immobilien, auch Teile von Gebäuden und es muss kein Sakralraum sein. Ein Coworking-Space entwickelt sich mit und mit. Er hat eine „Community“, die voneinander lernt. Je nach Lage, Beschaffenheit des Raums und den Menschen vor Ort wird das Modell des Coworking-Spaces unterschiedlich sein. Anfangs muss nicht viel stehen. Das entwickelt sich mit der „Community“. Weiter gedacht kann ein Coworking-Space auch mit einem kleinen Dorfladen wie zum Beispiel von den Aachener Alexianern „Onkel Alex“ (www.onkelalex-aachen.de) oder einem kleinen Café wie zum Beispiel das „Jakob 143“ (https://jakob143.de/) kombiniert werden.

Angebot zur Fortbildung in Coworking

Neugierig? Am 30. November 2022 findet eine hochkarätige Fortbildung für Mitarbeiter:innen zu Coworking und Kirche statt. Teilnehmer:innen dieser Fortbildung können beschreiben, was Coworking ist, welche Vorteile und Hürden das Schaffen und Betreiben eines Coworking-Spaces birgt und welche Besonderheiten es im kirchliche Rahmen gibt. Sie nehmen Ideen und Impulse mit, wie sich ein Coworking-Space in ihrem Kontext umsetzen ließe. Die beiden Experten Wolf-Nicolas Henkels von fastforwork, der Coworking-Spaces professionell aufbaut und Mathias Burri, Abteilung Kirchenentwicklung der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich und selbst Betreiber des Coworking-Spaces https://www.blau10.ch, bieten ein starkes Programm. Die Fortbildung ist offen für alle Mitarbeiter:innen im pastoralen Dienst und im allgemeinen Bistumsdienst. Sie können sich über das Kursbuch anmelden https://v0457.bistum-aachen.de/fidelishcm/sp/selfserviceapp/start/courseguide/coursedetail/8a1788ed7bec1fc1017bed9e8f4f01d2

Schon ins Tun kommen

Wenn Sie Interesse an der Umsetzung haben und geeignete Räume vorhanden sind, melden Sie sich bei Christoph Lohschelder, Leiter der Innovationsplattform (0241 452 532, innovationsplattform@bistum-aachen.de). Die Innovationsplattform unterstützt hauptamtlich Mitarbeitende und freiwillig Engagierte im Bistum Aachen von Krefeld bis in die Eifel. Im Rahmen unseres Auftrags stellen wir unsere unterschiedlichen weit gestreuten Kompetenzen und Ressourcen bei der Entwicklung ihrer Ideen, der Konzepterstellung und dem Start vor Ort zur Verfügung.