Nachhaltig leben und glauben
Nach ausführlicher Nutzung hat es meinen Rucksack beim Transport der Einkäufe vom Bauern letztens dahingerafft. Ein neuer Rucksack musste her, für mich passend und bitte nachhaltig: natürliche Materialien, vielleicht re-used oder up-cycelt, sozial verträglich und nachvollziehbar hergestellt, keine langen und umweltschädlichen Transportwege, langlebig und möglichst am Ende des gemeinsamen Weges erneut wiederverwendbar. Gekauft im besten Fall im lokalen Einzelhandel. Das will ich mir leisten.
Nicht alle selbst gesetzten Anforderungen erfüllt mein neuer Rucksack. Muss er auch nicht. Es reicht vollkommen: gut tragbar, nachhaltig, so weit es geht sozial- und umweltverträglich und für meine Bedürfnisse im Alltag passend. Und wenn sich unsere Wege in etwa einem Jahrzehnt wieder trennen sollten, kann er zumindest in Teilen noch einmal aufbereitet und wiederverwertet werden.
Auch in anderen Bereiche meines Lebens stelle ich Ansprüche der Nachhaltigkeit. Beziehungen zu anderen zum Beispiel: ich will verlässlich, zugewandt, offen sein damit meine Beziehungen ausgewogen und nachhaltig sein können. Sie in guten Zeiten pflegen, damit sie durch schwere Zeiten tragen können. Auch hier gilt, die selbst gesetzten Anforderungen kann ich nicht immer alle erfüllen. Aber meistens reicht es, auch weil mein Gegenüber mitträgt.
Und wie mach ich das eigentlich mit meiner Beziehung zu Gott?
Ich pflege sie, dass sie mich gut trägt. Ich spreche mit Gott so weit es geht täglich. Gott hat eine Chance in meinem Alltag. Ich versuche Gott und meine Erfahrungen mit ihr mit anderen zu teilen. Und wenn ich Gott zeitweise entsorge, findet sich jemand anderer, der ihn zu mir zurückträgt. Dann kann ich an alte Zeiten anknüpfen.
Gott sei Dank, bist DU Gott nachhaltig da. Es gilt nur, DICH immer neu zu entdecken. Und vielleicht werde ich meinen eigenen Ansprüchen und DIR nicht immer ganz gerecht. Aber so weit es geht!
Katharina Veltmann, Geistliche Begleitung „Heute bei dir“