Geistlicher Impuls:O Gott!
Wie oft nutzen wir im Alltag diesen Ausruf, wenn uns etwas erschreckt, etwas besonders aufregend oder ungewöhnlich erscheint oder auch besonders lustig ist.
Ich habe mir angewöhnt, darauf zu achten, wann ich diesen Ausruf nutze – um daraus ein kleines, echtes (Stoß-) Gebet zu machen. Meist folgt darauf eine Bitte, die sich aus dem Anlass des Ausrufs ergibt.
Nicht viel anders sind die O-Antiphonen aufgebaut, die uns in der Liturgie der Katholischen Kirche ab heute durch die letzten Adventstage begleiten.
Die Anrufungen, die alle mit O beginnen und daher ihren Namen haben, setzten sich mit verschiedenen Aspekten Gottes auseinander, sind fast eine Art Glaubensbekenntnis, und enden alle mit der Bitte an Gott, zu kommen und den Menschen in ihren Schwierigkeiten und Abgründen zu helfen. Sie zeugen von der Sehnsucht, Gott fassen zu können und sein Wirken ganz irdisch erfahren zu können. Nichts anderes also als meine Stoßgebete.
Ich lade Sie und Euch ein, die Sehnsucht nach Gott und nach seinem Erscheinen auf der Erde in eigene Worte zu fassen, der Erwartung des Advents ganz persönlich Ausdruck zu verleihen.
Wer ist Gott aktuell für mich?
Welcher Aspekt ist mir heute, in diesem Advent, in diesem Jahr besonders wichtig?
Und welche Wünsche und Erwartungen verbinde ich mit seiner Menschwerdung?
Wo brauche ich heute seine Unterstützung, sein bei-mir-sein?
Wie lautet meine ganz persönlich O-Antiphon?
Ich wünsche Ihnen ganz viele Erfahrungen der Nähe Gottes in den kommenden Advents- und Weihnachtstagen!
Kompakte Zusammenstellung der O-Antiphonen:
https://www.herder.de/gd/lexikon/o-antiphonen/
ausführlichere Informationen zu den Texten:
https://gmehlert.wordpress.com/gebet/o-antiphonen/#1
https://www.liturgie.ch/liturgieportal/kirchenjahr/advent/164-o-antiphonen
Liedvorschlag:
Gotteslob Nr. 222
Ihre / Eure Geistliche Begleitung im „Heute bei dir“-Prozess