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Stephan Jentgens, Sprecher des Diözesancaritasrates

Stephan Jentgens
Datum:
29. März 2022

Der Diözesancaritasrat gibt eine grundlegend positive Rückmeldung zu den Beschlussvorschlägen des Synodalkreises aus dem „Heute bei Dir“-Prozess.

  1. Der Diözesancaritasrat hofft auf eine Kirche, die lernt im Beten, Glauben und Handeln der Menschen. Die Kirche lernt aus der Lebenswelt der Menschen, passend Gottesdienst, Gebet und Katechese lebendig zu gestalten.

  2. Der Diözesancaritasrat freut sich auf Orte von Kirche, die sich durch Vielfalt und kraftvolles Engagement auszeichnen. Er bewertet positiv, dass die Einrichtung der verbandlichen Caritas (Regionale Caritasverbände und Fachverbände) als Orte von Kirche ausdrücklich anerkannt werden.

  3. Der Diözesancaritasrat setzt auf pastorale Räume, die das Engagement der Orte von Kirche unterstützen. Die pastoralen Räume stärken die Orte von Kirche als wichtigste Ebene und sind damit ausgezeichnet durch einen sozialräumlichen Blick sowie mit der Beteiligung von multiprofessionellen Teams aus den Orten von Kirche.

    Zu bedenken gibt der Diözesancaritasrat, dass die Anzahl der vorgesehenen Pfarreien zu gering sein könnte.

    Bezüglich der Einwände markiert der Diözesancaritasrat, dass das Verhältnis von Pfarrei zum pastoralem Raum geklärt werden müsste. Zudem bedarf es einer transparenten Darstellung der Veränderungsentwicklungen des staatlichen Rechtsrahmens und der Beteiligung der kirchlichen Räte auf dieser Ebene. Abschließend gibt es den Einwand, dass die Möglichkeiten des Engagements der heutigen Ehrenamtlichen, insbesondere der Kirchenvorstände beschrieben werden müssen.

  4. Der Diözesancaritasrat setzt auf eine Willkommens- und Kommunikationskultur, die geprägt ist von Neugierde, Willkommen, Demut, gemeinsamen Lernen und Weiterentwicklung zur Vielfalt. Die bisherigen Engagierten mögen die neu hinzukommenden Engagierten als Bereicherung erfahren.

    Zu bedenken gibt der Diözesancaritasrat, dass die Motivation der aktuellen Engagierten weiter gestärkt werden muss.

  5. Der Diözesancaritasrat freut sich auf eine Kirche im Bistum Aachen ohne Angst und Diskriminierung sowie auf eine Geschlechtersensible Haltung. 

  6. Der Diözesancaritasrat freut sich über die Positionierung des Bistums Aachen als diakonisches Bistum. Der Rat befürwortet, dass alle Teile des Bistums diakonische Verantwortung also Engagement in tatkräftiger, vielfältiger und entschiedener Nächstenliebe üben sollen. Zudem würdigt der Diözesancaritasrat ausdrücklich, dass soziale diakonische Kompetenzzentren in Kooperation mit den Caritasverbänden einen Mehrwert darstellen können.

    Der Diözesancaritasrat wendet gleichzeitig ein, dass ergänzt werden müsse, dass der Caritasverband mit seinem vom Bischof gegebenen Auftrag die diakonische Arbeit im Bistum Aachen in besonderer Weise unterstützt.

  7. Der Diözesancaritasrat setzt darauf, dass das Leben und der Glauben von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit echter Partizipation und Wirksamkeit im Bistum Aachen erfahrbar wird.

    Der Diözesancaritasrat wendet ein, dass die Wertschätzung und Beteiligung von Kindern als wichtiger Bestandteil des kirchlichen Lebens in den Beschluss noch aufgenommen werden muss. Ideen und Wünsche der Kinder sind ernst zu nehmen, um die Anliegen dieser Zielgruppe in Entscheidungsgremien glaubhaft zu vertreten. Die Teilhabe aller Kinder kann die Kirche wieder vermehrt als ein wichtiges Element im Alltag der Familien wirksam werden lassen.

  8. Der Diözesancaritasrat freut sich über die Stärkung des Ehrenamtes. Er sieht das Ehrenamt als Bereicherung für die Kirche und setzt darauf, das Ehrenamt auch mit politischem Einfluss weiter auszustatten.

  9. Der Diözesancaritasrat begrüßt den Beschluss zur Ökumene, da durch die Ökumene Gleichgesinnte voneinander lernen und gemeinsam für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung unterwegs sein können.

  10. Der Diözesancaritasrat setzt darauf, dass die Digitalität (als Lebensform) von der Kirche anerkannt wird und die Digitalisierung von Prozessen vorangetrieben wird. Damit würdigt der Diözesancaritasrat ausdrücklich, dass die Veränderungen der Digitalisierung mitgegangen werden, ohne das eigene kirchliche Profil zu verlassen.

    Der Diözesancaritasrat gibt zu bedenken, dass die Digitalisierung den Menschen dienen muss und nicht die Menschen der Digitalisierung.

  11. Der Diözesancaritasrat freut sich über die Positionierung zur Nachhaltigkeit. Er unterstützt den Aufruf zu einer nachhaltigen Umkehr, damit wir nicht über die Verhältnisse anderer hier vor Ort, in Kolumbien und weltweit leben. Dazu muss die Kirche politisch Position beziehen und authentisch handeln. 

Stephan Jentgens, Sprecher des Diözesancaritasrates