Vernetzt mit Gott

Manchmal, wenn ich in der Natur einen Platz der Ruhe suche und finde, entdecke ich ein Spinnennetz. Ein feines Netz, das zart und zugleich stabil zwischen den Grashalmen hängt. Ein schillerndes Kunstwerk, wenn sich daran morgens der Tau sammelt und sich in den Tröpfchen die aufgehende Sonne spiegelt. 
Staunend frage ich dann:
Was hält mich gerade? Was ist mein Netz, das mich nährt und trägt?
Mein Netz besteht aus Menschen, ganz verschiedenen: nicht alle würden sich miteinander vertragen, wenn ich sie zusammen brächte. Ich aber schätze sie alle.
Mein Netz verbindet Orte und Räume, an denen ich mich herausgefordert oder aufgehoben fühle.
Mein Netz trägt mich: Begegnungen, Erfahrungen, Konflikte, Freundschaften, Beziehungen, Gemeinsamkeiten, ...
Mein Netz verbindet all diese Knoten, manche sind beständig, manche bilden sich neu, manche verlöschen oder entfernen sich mit der Zeit oder die Wege zu diesem Knoten zerfallen. 
Nur der Faden ist beständig, selbst dann, wenn ich ihn im Gegenlicht gerade nicht sehen kann: mein Glaube an Gott und an Gottes Liebe zur Schöpfung.
Mein Netz ist ein Netz der Hoffnung aus diesem Glauben und dieser Liebe heraus und darein hinein. Mein Netz will sich mit anderen Netzen verknüpfen, um stärker zu werden. Es will den Himmelsfaden und dessen Tragkraft sichtbarer machen: für mich selbst und für alle, die im Wirrwarr all der Fäden und Knoten den Überblick und manchmal den Halt verlieren. 
Mein Netz ist (m)eine Kirche der Zukunft! - Knüpfen Sie an das Netz an?

Katharina Veltmann, Geistliche Begleitung im "Heute bei Dir"-Prozess