Zum Inhalt springen

Monatsimpuls Mai 2021:Vom Hören und Lernen

Menschen
Datum:
1. Mai 2021

Einführung

Wer Kinder hat, der weiß, wie schwer es ist, die eigene Lebenserfahrung so weiter zu geben, dass sie aus unseren Fehlern lernen können. Kinder und Jugendliche möchten meist selbst austesten, was geht und was nicht. Grenzen werden ausgereizt, gut gemeinte Ratschläge ignoriert. Wir alle waren wohl früher so… Und doch ist unser heutiges Wissen, unsere Lebensweisheit eine Mischung aus erlerntem Wissen und selbst gemachten Erfahrungen.

Dazu kommt für uns Glaubende die Stimme Gottes, die uns – wenn wir hinhören und ihr vertrauen – den richtigen Weg weisen kann. Dafür braucht es unsere Aufmerksamkeit, denn Gottes Ansprache ist oft nicht einfach zu erkennen.
Und auch viele unserer (Glaubens-)Vorbilder haben erst gelernt, wie man die Stimme Gottes hört, deutet und danach lebt. Sie haben von anderen, von Eltern oder Lehrern, gelernt und das Erlernte mit dem Erlebten zusammengeführt. Sie ermutigen uns, Neues und vielleicht Unbekanntes anzunehmen; immer wieder hin zu hören und das als richtig Erkannte zu leben. Von solchen Erfahrungen lesen wir auch in der Bibel.

Bibeltext

1. Buch Samuel Kapitel 3

1 Der junge Samuel versah den Dienst des HERRN unter der Aufsicht Elis. In jenen Tagen waren Worte des HERRN selten; Visionen waren nicht häufig.

2 Eines Tages geschah es: Eli schlief auf seinem Platz; seine Augen waren schwach geworden und er konnte nicht mehr sehen.
3 Die Lampe Gottes war noch nicht erloschen und Samuel schlief im Tempel des HERRN, wo die Lade Gottes stand.

4 Da rief der HERR den Samuel und Samuel antwortete: Hier bin ich.
5 Dann lief er zu Eli und sagte: Hier bin ich, du hast mich gerufen. Eli erwiderte: Ich habe dich nicht gerufen. Geh wieder schlafen! Da ging er und legte sich wieder schlafen.
6 Der HERR rief noch einmal: Samuel! Samuel stand auf und ging zu Eli und sagte: Hier bin ich, du hast mich gerufen. Eli erwiderte: Ich habe dich nicht gerufen, mein Sohn. Geh wieder schlafen!
7 Samuel kannte den HERRN noch nicht und das Wort des HERRN war ihm noch nicht offenbart worden. 8 Da rief der HERR den Samuel wieder, zum dritten Mal. Er stand auf und ging zu Eli und sagte: Hier bin ich, du hast mich gerufen. Da merkte Eli, dass der HERR den Knaben gerufen hatte.
9 Eli sagte zu Samuel: Geh, leg dich schlafen! Wenn er dich ruft, dann antworte: Rede, HERR; denn dein Diener hört. Samuel ging und legte sich an seinem Platz nieder.
10 Da kam der HERR, trat heran und rief wie die vorigen Male: Samuel, Samuel! Und Samuel antwortete: Rede, denn dein Diener hört.
11 Der HERR sagte zu Samuel: Fürwahr, ich werde in Israel etwas tun, sodass jedem, der davon hört, beide Ohren gellen.
12 An jenem Tag werde ich an Eli vom Anfang bis zum Ende alles verwirklichen, was ich seinem Haus angedroht habe.
13 Ich habe ihm angekündigt, dass ich über sein Haus für immer das Urteil gesprochen habe wegen seiner Schuld; denn er wusste, wie seine Söhne Gott lästern, und gebot ihnen nicht Einhalt.
14 Darum habe ich dem Haus Eli geschworen: Für die Schuld des Hauses Eli kann durch Opfer und durch Gaben in Ewigkeit keine Sühne erwirkt werden.

15 Samuel blieb bis zum Morgen liegen, dann öffnete er die Türen zum Haus des HERRN. Er fürchtete sich aber, Eli von der Vision zu berichten.
16 Da rief Eli Samuel und sagte: Samuel, mein Sohn! Er antwortete: Hier bin ich.
17 Eli fragte: Was war es, das er zu dir gesagt hat? Verheimliche mir nichts! Gott möge dir dies und das antun, wenn du mir auch nur eines von all den Worten verheimlichst, die er zu dir gesprochen hat.

18 Da teilte ihm Samuel alle Worte mit und verheimlichte ihm nichts. Darauf sagte Eli: Es ist der HERR. Er tue, was ihm gefällt.
19 Samuel wuchs heran und der HERR war mit ihm und ließ keines von all seinen Worten zu Boden fallen. 20 Ganz Israel von Dan bis Beerscheba erkannte, dass Samuel als Prophet des HERRN beglaubigt war.

21 Auch weiterhin erschien der HERR in Schilo: Der HERR offenbarte sich Samuel in Schilo durch sein Wort.

(Einheitsübersetzung 2016)

Gebet

Guter Gott!
Wir sind in unserem Alltag oft mit anderen Dingen beschäftigt. Wir nehmen uns wenig Zeit, auf Dich zu achten. Aber wir vertrauen darauf, dass Du uns beistehst und begleitest. Schenke uns die Weisheit, Dich in unserem Leben zu erkennen und unser Reden und Handeln an Dir auszurichten.
Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn.
Amen

Liedvorschlag

Gotteslob Nr. 799 Da wohnt ein Sehnen tief in uns

Fürbitten

Guter Gott!
Das Leben in unserem heutigen Alltag ist oft eine große Herausforderung. Dabei nicht den Kontakt zu Dir zu verlieren ist manchmal noch herausfordernder. Deshalb bitten wir Dich:

1.
Viele Stimmen rufen heute nach unserer Aufmerksamkeit. Viele Meinungen und Ansichten prasseln tagtäglich auf uns ein. Schenke uns den Mut, uns unsere eigene Meinung zu bilden

Wir bitten Dich, erhöre uns.

2.
Wir hören oft nicht hin, wenn Du uns ansprichst. Verliere nie die Geduld mit uns. Schenke uns Deine Nähe und Dein Vertrauen und lass uns das Gute und Richtige neu erkennen.

Wir bitten Dich, erhöre uns.

3.
Das Richtige zu erkennen ist nur der erste Schritt, danach dann auch zu reden und zu handeln braucht noch mehr Überzeugung und Mut. Stehe Du uns bei und schenke uns Deine Kraft, das umzusetzen, was wir als gut und richtig erkannt haben.

Wir bitten Dich, erhöre uns.

4.
Oft fällt es uns schwer, die Meinung oder Überzeugung eines anderen zu achten und wertzuschätzen. Schenke uns ein offenes Herz und die Geduld, anderen Menschen zuzuhören und offen und ehrlich mit ihnen ins Gespräch zu kommen.

Wir bitten Dich, erhöre uns.

5.
Viel Lebenserfahrung haben wir von denen erlernt, die vor uns auf dieser Erde gelebt und nun leider verstorben sind. In dem, was wir von Ihnen erlernt haben und in unseren dankbaren Erinnerungen bleiben sie lebendig und wirksam. Schenke Du ihnen ewiges Leben bei Dir.

Wir bitten Dich, erhöre uns.

Jeder Tag und jede Situation fordert Entscheidungen von uns, deren Folgen uns nicht immer klar sein können. Schenke Du uns Weitsicht und Weisheit, Vertrauen und gute Ratgeber, damit wir mit unserem Denken, Reden und Handeln unsere Welt in Deinem Sinne prägen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Amen