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Von Netzwerken und pulsierenden Orten

Beim Regionaltag in Mönchengladbach stand die Zukunft des Veränderungsprozesses im Mittelpunkt.
Regionaltag Mönchengladbach
Datum:
2. Juni 2022

„Dieses Bistum ist mit uns auf dem Weg zu einem Veränderungsprozess und wir sind ein Teil dieses Prozesses,“ begrüßte Ulrike Wellens, pastorale Mitarbeiterin des Regionalteams Mönchengladbach, die mehr als 60 Teilnehmenden des Regionaltags. Das sei der Anlass, aber nicht der Grund des Treffens. Vielmehr gehe es um die, „Für“ die man unterwegs sei, so Frank Seeger-Hupperten vom Büro der Regionen Mönchengladbach und Heinsberg. Insgesamt waren 65 ehrenamtlich und hauptamtlich Engagierte der Einladung des Regionalteams in die Citykirche St. Vitus gefolgt.

Regionalvikar Klaus Hurtz nahm in seiner Begrüßung auf die vorangegangenen Unwetter und die damit verbundenen Vorhersagen zu Starkregen, Sturm und Hagel Bezug. „Und dann musste ich feststellen: wir leben in einem gesegneten Ort“ so Hurtz. Ein schöner Schauer und es ist nichts Böses passiert. Das erhoffe er sich auch für den Veränderungsprozess in Mönchengladbach und dafür stand mit der (City) Kirche St. Vith auch der Tagungsort. Auch das Gotteshaus habe vieles erlebt, „aber sie steht und ist lebendig durch die Menschen, die sie besuchen und in ihr arbeiten.“ Elisabeth Laumanns, ehrenamtliche Mitarbeiterin im Regionalteam, wünschte allen Teilnehmenden einen guten Austausch, gute Gespräche und ermutigte sie, „über den eigen Tellerrand hinausschauen und Dinge einmal neu zu denken“.

Wo wir jetzt stehen

Über den aktuellen Stand des „Heute bei dir“-Prozesses referierte Wolfgang Oellers von der Stabsabteilung Strategiemanagement des Bischöflichen Generalvikariates. „Jetzt haben wir Beschlüsse und der Inhalt definiert die Struktur. Das war von Anfang des Prozesses an wichtig und soll auch weiterhin so bleiben“, unterstrich Oellers. Nun gehe es darum, auf die Beschlüsse konkrete Handlungsschritte folgen zu lassen. Diese erläuterte er am Beispiel eines Schaubildes, einer „Iris“, in deren Mitte sich die acht Themenschwerpunkte befanden. Die Beschlüsse verstehen sich als richtungsweisende Beschlüsse, an die der Bischof sich binde. Darüber hinaus würden in ihnen immer auch andere Themen mitgedacht, wie zum Beispiel: Wie sieht ein zukünftiges Leitungsmodell aus? Was braucht es da für Strukturen oder wie schaffen wir es, diakonisch zu sein? Wie sieht die Spiritualität aus? Was ist mit den Sakramenten oder wo werden sie durch wen gespendet? Das alles vor dem Hintergrund der Lebenswirklichkeit der Menschen; „Heute bei dir“. „Die Beschlüsse sind allerdings noch nicht so konkret, dass sie direkt umgesetzt werden können“, so der Gemeindereferent. Es müssten daraus nun Konzepte und Strategien abgeleitet werden, um die Umsetzungsschritte konkret gehen zu können. Dazu brauche es Netzwerke und pulsierende Orte, an denen Glaube lebendig werde und die miteinander verbunden seien.

Kirche wird nah bei den Menschen bleiben

Der Nachmittag stand ganz im Zeichen des Austausches und der nun notwendigen Schritte. Positiv wurde gewertet, dass man sich jetzt überhaupt mit Veränderungen beschäftige und dass die Vorgehensweise im Vergleich zur Fusion vor einigen Jahren mehr beteiligend, synodaler sei. „Die Beschlüsse lassen zu, Unterschiede zu gestalten“, so ein Teilnehmer. Dies auch vor dem Hintergrund, dass nicht nur die Regionen sehr vielfältig seien, sondern auch die Menschen, Gemeinschaften und Gemeinden an ganz unterschiedlichen Stellen stünden. Bei Vielen gebe es die Sorge, das sich die bisherige Arbeit nicht auf größere Räume übertragen lasse. Man erlebe bei vielen Engagierten eine extreme Verunsicherung, dass nichts mehr so bleibe wie es ist. Andere wiederum sahen die Chance, auch in kleinen Räumen aktiv zu arbeiten. Kirche werde nahe bei den Menschen bleiben. Eine Teilnehmerin formuliert es so: „Ich sehe meine Aufgabe darin, in meiner kleinen Einheit Beziehungen zu pflegen und aufzubauen. Aber wir kommen nicht daran vorbei, über den Tellerrand zu schauen.“ Und Monika Meyer-Gehlen ergänzte: „Es werden Synergien geschaffen. Es muss nicht jeder das Rad neu erfinden; es muss nicht überall alles geben.“

Zum Abschluss des Tages zog Elisabeth Laumanns ein Fazit: „Uns als Regionalteam war es ein Anliegen, die verschiedenen Akteure in unserer Region einmal miteinander in den Austausch zu bringen. Und wir wollten deutlich machen: Kirche kann zukünftig vor Ort gelebt werden, wenn auch in größeren Strukturen gedacht und vernetzt.“