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Geistlicher Impuls:Wasser

Wasser
Datum:
10. Sept. 2021

Lebensgrundlage
und tödliche Gefahr.

Quelle des Wachstums
und unvorstellbarer Zerstörungskraft.

Ort der Erholung
und Ursache von Angst und Panik.

Das Hochwasser Mitte Juli kam mitten in die Vorbereitungen der Taufe unseres Sohnes hinein. Ich machte mir Gedanken zu dem Gespräch zwischen Jesus und der Samariterin am Brunnen, dachte über die Quellen von lebendigem Wasser nach und über den Fische als Symbol des Christentums. Und sah im Fernseher die Bilder aus Erftstadt und dem Ahrtal. Zerstörung, wohin das Auge sieht – durch das absolut Lebensnotwendige, ohne das wir Menschen keine drei Tage überleben können. Und diese Zwiespältigkeit ging noch weiter: ich half beim Aufräumen und Saubermachen, musste Dreck und Schlamm aus den Häusern bekommen – und brauchte dafür wiederum literweise Wasser, was wir ja gerade erst mühsam ausgepumpt hatten. Wasser gegen die Folgen von zu viel Wasser. Wie absurd!

Schon in der Bibel sind diese verschiedenen Seiten des Wassers eng miteinander verbundenDie Geschichte von der Sintflut, die Noah mit seiner Familie nur dank der rechtzeitigen Warnung Gottes überlebt, endet mit einem Regenbogen als Zeichen des Bundes – der nur aus Wasser entstehen kann.

Der Prophet Jona wird ins Meer geworfen, weil er sich dem Willen Gottes widersetzt hat – und von einem Fisch gerettet, der nur im Wasser überleben kann.

Petrus erlebt die tragende Kraft des Wassers - und direkt im Anschluss die Panik, darin ertrinken zu müssen.

Wie Noah müssen wir in diesen Tagen schmerzlich neu erkennen, dass unsere Lebensgrundlagen alles andere als selbstverständlich sind. Das Gleichgewicht der Erde ist sehr verletzlich. Zu viel oder zu wenig ist für uns Menschen und das gesamte Leben gefährlich, egal, ob wir über Wasser, die Sonne oder Wind und Sturm nachdenken. Wir können und müssen die Welt und ihr Gleichgewicht schützen. Wir werden in Zukunft ressourcenschonender und umweltschonender leben müssen, wenn solche Katastrophen wie in diesem Sommer nicht zur Normalität werden sollen.

Gott, wir leben auf und von einer Welt, die wir Christen als Dein Geschenk an uns verstehen. Du hast uns aufgetragen, sie uns untertan zu machen, hast uns für sie verantwortlich gemacht. Schenke uns ein neues Verständnis für Deine Schöpfung und gute Ideen, wie wir im Einklang mit ihr und ihrer Kraft leben können.

Schenke allen Opfern von Flut, Feuer und anderen Katastrophen Deinen Beistand und viele helfende Menschen, die neben der praktischen Hilfe offenen Ohren und viel Zeit haben und das Unfassbare mit Aushalten.

Anja Minder