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Eine Pilgertour, die verbindet:Zwei neue Rundwege um Kempen und Tönisvorst.

Zwischen Kempen und Tönisvorst liegt die Kapelle St. Peter. Sie ist fast 1000 Jahre alt und so etwas wie ein geistliches Zentrum für beide Städte. Dort starten und enden seit kurzem zwei Pilgerrundwege: einer um Kempen und einer um Tönisvorst.
Pilgerwege
Datum:
1. Sep. 2023

Die Idee dazu stammt von Ina Germes-Dohmen, Historikerin und ehrenamtlich Engagierte, unter anderem als Redaktionsleitung der Zeitschrift des Bundesverbandes Kirchenpädagogik. Im vergangenen Jahr erreichte sie im Rahmen dieser Tätigkeit ein Beitrag über einen Glaubensweg in der fränkischen Schweiz. „Eine schöne Idee. Das wäre auch was für uns. So kann man vielleicht Menschen zum Pilgern anregen“, dachte sich die Historikerin.

Seit fast dreißig Jahren ist sie ehrenamtlich im Pfarrleben von Kempen involviert. Vier Pfarreien mit sechs Gemeinden bilden die Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) vor Ort, haben kommunal aber nichts miteinander zu tun. Entsprechend „fremdelt“ man auch ein wenig miteinander in der GdG, empfindet die Ehrenamtliche. Eine Pilgertour, die verbindet, wäre eine also gute Sache. Denn am Niederrhein hat Pilgern eine lange Tradition. Wallfahrten nach Kevelaer oder zum Grab des Apostels Matthias nach Trier sind vielerorts bekannt und beliebt.

Ina Germes-Dohmen schwebte ein Pilgerheft mit Gebetsimpulsen und schönen Fotos vor, für Menschen, die sich alleine oder gemeinsam aufmachen, um spirituell die Gegend zu erkunden. Dabei sollte die Strecke klar beschrieben sein und Kirchorte und sakrale Bauwerke und Denkmäler wie Kapellen und Wegkreuze eingebunden werden. Eine ansprechende und schön gestaltete Handreichung sollte neugierig machen und Botschaften für Menschen von heute bereithalten. „Ich wollte ein einfach umzusetzendes Angebot machen, mit dem man einfach loslaufen kann, ohne sich um Wegführung und Inhalte kümmern zu müssen.“ 
Von ihrer Idee erzählte Ina Germes-Dohmen Propst Thomas Eicker, der erzählte sie weiter und schnell war der GdG-Rat mit im Boot, der die Idee begeistert aufnahm und sofort für den Sommer eine Sternwallfahrt der GdG nach St. Peter plante.

Um keinen teuren Grafiker zu benötigen, machte sich die Historikerin selbst an die Arbeit. „Ich hatte ja ziemlich viele Ideen schon im Kopf. Ich bin schon im Frühjahr mit meinem Mann sonntagsnachmittags die Strecken abgegangen und habe viele Fotos entlang der Wegstrecke gemacht“, berichtet Ina Germes-Dohmen. Für weitere spirituelle Beiträge und Gebete gewann sie Lothar Grünebaum, den sie über die Kempener Matthiasbruderschaft kennt und der ebenfalls mit dem Pilgern bestens vertraut ist. Sie lieferte Strecke, Gebetsorte, Impulse, Bilder und Layout, Lothar Grünebaum steuerte zusätzliche Texte und Gedanken bei. Zusammen feilten sie an den Formulierungen. Innerhalb von nur zwei Wochen entstand das Pilgerheft. Denn: Der Kempener Pilgertag stand an und die Gemeinden wollten ihn bereits mit dem Pilgerheft gestalten. Die Autorin ist sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Sogar ihre historische Perspektive mit Kurzinformationen zu den Kirchen, Kapellen oder Wegekreuzen konnte sie einbringen.  

Beim Pilgertag der GdG ist die Idee aufgegangen. Das Feedback der 80 Teilnehmenden war sehr gut. Selbst Menschen, die vor Ort viel unterwegs und gut vernetzt sind, konnten Neues entdecken. „Diese Madonna habe ich nicht nie gesehen“, lautete beispielsweise eine Rückmeldung vom Tag.

Die Pilgerhefte können unentgeltlich über die Pfarrbüros der GdG bezogen werden und liegen in den Kirchen vor Ort aus. Außerdem sind die Wege und bald auch die Texte bei Komoot über folgende Links zu finden:

Die südliche, ca. 22 km lange Route rund um Tönisvorst erreicht man über folgende Links:

Wanderroute: www.komoot.de/tour/1243181027?ref=wtd 
Fahrradroute: www.komoot.de/tour/1243377308?ref=wtd 

Die nördliche, ca. 17 km lange Route rund um Kempen über diese:

Wanderstrecke: www.komoot.de/tour/1243371828?ref=wtd 
Fahrradstrecke: www.komoot.de/tour/1243373382?ref=wtd