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Der Prozess

Gemeinsam im Gespräch über notwendige Veränderungen.

Gemeinsam unterwegs, Kirche von Morgen zu werden.

Im Jahr 2017 rief Bischof Dr. Helmut Dieser in seiner Silvesterpredigt einen synodalen Gesprächs- und Veränderungsprozess aus. Dabei sollen zukunftsfähige Konzepte erstellt und gemeinsam auf den Weg gebracht werden.

Die Phasen des "Heute bei dir"-Prozess

Überblick

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Analyse: wir wollen reden

2018 – 2020
Mit dem Auftrag, die Lebenswirklichkeiten der Menschen zu analysieren, sollen die Stärken und Schwächen des aktuellen kirchlichen Lebens beschrieben oder Fehlendes festgestellt werden.

Ergebnisse  |  Übersicht "Phase 1"

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Entwicklung: Wir wollen uns verändern

2018 – 2021
Auf Grundlage der Analysephase erarbeiten vielfältig besetzte Basis-Arbeitsgruppen Roadmaps für die einzelnen Themen: Was sind die Kriterien, Leitlinien und Mindeststandards, mit denen zukünftig gearbeitet werden soll?

Übersicht "Phase 2"

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Umsetzung: Wir wollen neu handeln

Seit Mitte 2022 werden die Beschlüsse des Synodalkreises im Bistum Aachen in Handlungsanweisungen übertragen. Dies geschieht vorrangig durch multiprofessionelle Projekt- und Arbeitsgruppen. Der Bischof und seine Gremien und Räte üben den regelmäßigen Dialog.

Dietrich Bonhoeffer, Stationen auf dem Weg zur Freiheit

Nicht das Beliebige, sondern das Rechte tun und wagen,
nicht im Möglichen schweben, das Wirkliche tapfer ergreifen,
nicht in der Flucht der Gedanken, allein in der Tat ist die Freiheit.
Tritt aus ängstlichem Zögern heraus in den Sturm des Geschehens
nur von Gottes Gebot und deinem Glauben getragen,
und die Freiheit wird deinen Geist jauchzend umfangen.

Die Themen

Wichtig ist, über das bisherige hinaus zu gehen und zu evangelisieren. Wir müssen Inhalte diskutieren, die dafür aktualisiert werden müssen, Veränderungen erkennen, die dazu nötig sind, Handlungsschritte beschließen, die wirklich gemeinsam gegangen werden.

Bischof Dr. Helmut Dieser

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Ausblick: Die nächste Phase des Prozesses

Aktuell werden die Ergebnisse der Basis-AGs in der Synodalen Beratung behandelt. 

Bis Ende März 2022 sind insgesamt 13 Arbeitssitzungen des Synodalkreises geplant, bevor Bischof Dieser die sprichwörtlich einwandfreien Vorschläge einreichen wird.

FAQ

Zur Zeit erarbeitet eine Arbeitsgruppe einen Vorschlag zum Verfahren und der damit verbundenen Kriterien zur Findung der neuen Pastoralen Räume. Beides wird nach Beschluss des Synodalkreises in einer Gemeinsamen Versammlung 2023 vorgestellt werden. Die Zielperspektive, rund 50 pastorale Räume zu schaffen, ist durch den Synodalkreis klar definiert worden. Parallel dazu wird auch die Personaleinsatzplanung neu gedacht. Künftig werden nicht mehr, sondern weniger Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im pastoralen Dienst sein. Im Rahmen des angestrebten Kulturwandels werden das Ehrenamt gestärkt und neue Führungs- und Leitungsmodelle in den Pastoralen Räumen entwickelt.

 

Die Regionalteams werden zum 1. Januar 2023 neu beauftragt. Zu hoffen ist, dass es eine hohe Kontinuität der Teams gibt. Anfang September hat der Pastoralrat darüber eingehend beraten. Die Beauftragung der Regionalteams endet am 31. Dezember 2027. In diesem Zusammenhang wird das  bestehende Regionalstatut bewertet und gegebenenfalls bearbeitet. Die Pastoralen Mitarbeiter und Ehrenamtliche sind dazu eingeladen, dieses gemeinsam weiterzuentwickeln. Das Ergebnis wird Ende Oktober auf der Gemeinsamen Konferenz vorgestellt. 

Insgesamt wurden bis Mitte September fünf Projekte beauftragt. 

  • Die Vermögensverwaltung der Pastoralen Räume, die gleichzeitig die Vermögensrechtsträger und der Vermögensstruktur der zukünftigen pastoralen Räume. 
  • Die Begriffsbestimmung von Orten und Kirchen.
  • Die Neukonzeption der Instrumente und Verfahren zum Einsatz des Personals in der Pastoral.
  • Die Entwicklung von zukunftsweisenden Leitungsformen und synodalen Beratungsgremien.
  • Die Erstellung eines Rahmenkonzepts zur diakonischen Verantwortung.

Darüber hinaus werden im Rahmen der Beschlüsse zahlreiche Arbeitsaufträge bearbeitet.

 

Wichtig in einem Leitungsteam sind klare Absprachen, Regelungen zu Zuständigkeiten und Befugnisse. Das Verhältnis und die Aufgabenteilung zwischen Haupt- und Ehrenamt in einem möglichen Leitungsmodell muss gut bedacht und festgeschrieben werden. Die Besetzung und die Konzipierung eines Leitungsteams muss so sein, dass die Arbeitsfähigkeit und der Bestand personenunabhängig ist. Wenn sich Konstellationen oder Rahmenbedingungen ändern, muss das Leitungsteam stabil bleiben. Es muss genau geschaut werden, dass Ehrenamtliche zeitlich und inhaltlich nicht überfordert werden. Die Fachlichkeit in einem Leitungsteam ist zu gewährleisten.

Die territoriale Grundstruktur des Bistums wird künftig aus rund 50 Pastoralen Räume bestehen, die die Orte von Kirche im Lebensraum vernetzen. Mehrere Pastorale Räume bilden dann gemeinsam eine Pfarrei. Die Pastoralen Räume stellen gemäß Beschluss des Synodalkreises Pastoral- und Wirtschaftskonzepte auf, so dass diese über Rechtsträger mit den nötigen Ressourcen (Finanzen, Personal, Immobilien) verfügen müssen. Diese Rechtsträger erhalten Zuweisungen und Zuschüsse aus Kirchensteuermitteln, die zusammen mit eigenen Erträgen der Rechtsträger das von diesen selbst verwaltete Budget ergeben. Wie diese Rechtsträger konkret aussehen können, wird in einem Projektteam aus Vertretern des Kirchensteuer- und Wirtschaftsrates, von Kirchenvorständen und der diözesanen Räte unter Leitung des Ökonomen bis Ende 2022 erarbeitet.

Es gibt bereits heute gut funktionierende pastorale Räume, die exzellent, vernetzt und übergreifend gut zusammenarbeiten. Als Richt- und Grundgröße können rund 20 000 Katholiken/Katholikinnen genommen werden. Dies ist jedoch nicht in Stein gemeißelt. Wie das kirchliche Leben im großstädtischen, kleinstädtischen und ländlichen Umfeld künftig gedeihen oder ausgebaut werden kann, muss gut angeschaut werden. Wichtig ist auch, Sozialräume und kommunale Grenzen zu analysieren. Wenn die Pastoralen Räume definiert sind, werden auch die Adressaten der Zuwendungen konzeptionell bearbeitet. Dies erfolgt durch Einbindung der Kirchenvorstände und der Initiative „Kirche bleibt hier“. Insgesamt gibt es im Bistum Aachen rund 950 000 Kirchenmitglieder.

Die Vielfalt lebendiger Gemeinden an den verschiedenen Orten von Kirche zeichnet auch zukünftig die Kirche im Bistum Aachen aus. Angesichts der sich beschleunigt verändernden Rahmenbedingungen für die Kirche im Bistum Aachen steht im Fokus der Veränderung die zeitnahe Handlungsfähigkeit der künftigen territorialen Grundstruktur von rund 50 Pastoralen Räume und acht bis dreizehn Pfarreien, um diese vielfältigen Orte von Kirche besser zu vernetzen und zu fördern. 

Nur mit gestaltungsfähigen Leitungs- und Beratungsgremien im Pastoralen Raum können wir im Bistum Aachen zielgerichtet in die Zukunft investieren und die uns zur Verfügung stehenden Ressourcen wirksam werden lassen. Die Etablierung dieser Leitungsgremien des Pastoralen Raums erfolgt daher zum 1. Januar 2024.

Da der Pastorale Raum die Aufgabe hat, die Orte von Kirche in einem Lebensraum zu vernetzen und zu fördern wird derzeit durch ein Projektteam aus Vertretern des Kirchensteuer- und Wirtschaftsrates, von Kirchenvorständen und der diözesanen Räte unter Leitung des Ökonomen bis Ende 2022 ein Konzept erarbeitet, in welcher Form die derzeit als Körperschaften öffentlichen Rechts bestehenden 326 Kirchengemeinden zukünftig unter anderem als Orte von Kirche im Pastoralen Raum organisiert sind (beispielsweise Würselen ist eine Kirchengemeinde, hat aber mehrere Orte von Kirche) und wie mögliche Übergangsphasen zu gestalten sind. Dies schließt zum einen die flächendeckende Aufhebung und Vereinigung von Kirchengemeinden per Dekret zum 1. Januar 2024 aus, verliert aber das Ziel notwendiger rechtlicher Veränderungen bis zum 1. Januar 2028 nicht aus dem Blick. Idealerweise erfolgt der Umsetzungsprozess durch die breite Basis, die subsidiär aufgestellt ist. 

Unsere Gesellschaft verändert sich in immer rasanterem Tempo. Wie nie zuvor leben Menschen ihre individuellen Lebensentwürfe. Gleichzeitig entfernen sich viele Menschen von der Kirche. Der „Heute bei dir“-Prozess will Wege finden und verstärken, wie die Kirche mit der Botschaft Jesu nah bei den Menschen sein und wie sich das Bistum Aachen für die Zukunft gut aufstellen kann.

  • „Heute bei dir“ ist der synodale Gesprächs- und Veränderungsprozess im Bistum Aachen, den Bischof Dr. Helmut Dieser in seiner Silvesterpredigt 2017 ausgerufen hat. Wir als Kirche möchten in Erfahrung bringen, was den Menschen auf dem Gebiet des Bistums Aachen wichtig ist; wie ist ihre Lebenswirklichkeit; wie nehmen sie Kirche wahr; was wünschen sie von ihr?

  • In verschiedenen Phasen, Gruppen und Foren sollen Meinungen und Vorschläge von Menschen aus dem gesamten Bistum gesammelt werden: Wie muss sich Kirche verändern oder erhalten, um Antworten auf das Leben der Menschen heute zu geben? Bis 2021 sollen zukunftsfähige Konzepte erstellt und gemeinsam auf den Weg gebracht werden. Mit dem „Heute bei dir“-Prozess wird ein Anliegen von Papst Franziskus umgesetzt. In seinem Apostolischen Schreiben „Evangelii Gaudium“ ruft er zur Erneuerung der katholischen Kirche auf.

„Heute bei dir“ steht für die Idee, dass die Kirche aktiv zu den Menschen geht – an die Orte, die ihnen wichtig sind. Deswegen greift das Zukunftsbild „Heute bei dir“ die Begegnung von Jesus und dem reichen Oberzöllner Zachäus aus der Bibel auf (Lukasevangelium, Kapitel 19). Als Jesus in eine Stadt kommt, sitzt Zachäus, der von kleiner Gestalt ist, neugierig im Baum, um Jesus zu sehen. Jesus entdeckt ihn und wendet sich ihm zu: „Zachäus, komm schnell herunter! Denn ich muss heute in deinem Haus bleiben.“ „Heute bei dir“ heißt: die Botschaft Jesu Christi will in der jetzigen Zeit die Menschen in ihrem Leben berühren. Die berührende Begegnung verändert Menschen und sie verändert auch Jesus selbst, der später am Küchentisch von Zachäus sitzt und zuhört. „Heute bei dir“ stellt der Kirche die Frage, wie begegnest du heute Menschen, so wie Jesus ihnen begegnet ist?